Montag, 24. November 2014

Brennen Sie eigentich für Ihre Bewerber?




Auf Spiegel Online fand sich heute ein Artikel über Bewerbungsabsagen mit der Überschrift: „Brennen Sie eigentlich für unser Unternehmen?“. 

Viele Personaler stellen diese Frage  - in der einen oder anderen Variante - wirklich und bringen damit den Bewerber in grosse Rechtfertigungsprobleme. Warum gerade unser Unternehmen? Was erwarten Sie von uns? Letztere Frage ist zwar noch legitim mit Blickrichtung darauf, was der Bewerber in der konkreten Positon in dem betreffenden Unternehmen für die Zukunft erwartet. Die andere Frage jedoch zwingt die meissten Bewerber geradezu zu heucheln, herumzuschwurbeln, Märchen zu erzählen. „Es war schon immer mein Traum in einer nach Fett riechenden Grossküche bei mässiger Bezahlung im Schichtbetrieb Bulletten zu braten und so Teil von etwas ganz Grossem zu sein“. Oder wie?

Die Antwort ist doch simpel, zunächst einmal „Ich brauche einen Job!!!“

„Wie sind sie darauf gekommen sich gerade bei uns zu bewerben?“ – Weil die Position in einer Suchmaschine aufgetaucht ist!!

Wer nicht gerade am Anfang seiner Karriere steht (und für den somit noch nicht der Filter „Alterssgruppe passt nicht“ gilt) oder über solch atemberaubende Abschlüsse verfügt, dass er sich die Stellen aussuchen kann (ohne als überqualifiziert zu gelten), kann eben zunächst einmal nicht wählerisch sein, wenn er einen Job sucht und womöglich noch eine Familie zu ernähren hat. Da zeugt die Frage nach dem „Warum gerade wir“, jedenfalls in dieser Form, doch eher von Arroganz (Wir sind ein so atemberaubend, wahnsinnig super Arbeitgeber, bei dem zu arbeiten sich natürlich jeder Mensch erträumt, allerdings nehmen wir nicht jeden Hanswurst von der Strasse…) oder von völliger Realitätsferne, was die Situation eines durchschnittlichen Bewerbers angeht..

Wird die Frage z.B. so formuliert, dass danach gefragt wird, was den Bewerber an der Ausschreibung, dem Unternehmen oder der Position angesprochen hat, geht sie in die richtige Richtung, nämlich nach dem Interesse des Bewerbers zu forschen und nicht vorausszusetzen, dass der Bewerber nachgerade Jahre darauf gewartet hat, dass genau dieses Unternehmen endlich eine Position für Ihn ausschreibt.

Aber wehe der Bewerber sagt tatsächlich, dass er zunächst einmal einen Job sucht, sich über entsprechende Suchmaschinen informiert, die Ausschreibung dort gesehen und dann beworben hat, wobei er sich zugleich auch auf  die anderen 12 in Frage kommenden Stellen beworben hat. Dann wird der Personaler vermutlich anfangen etwas verkniffen zu gucken, die Arme vor dem Oberkörper verschränken (Vorsicht, ablehnende Haltung) und das Gespräch respektvoll aber zügig beenden.

Es wird vom Bewerber erwartet nicht mit typischen, klischeehaften Antworten zu kommen. Gleichzeitig wird er typischen, klischeehaften Fragen ausgesetzt.

Es wird viel zu viel psychologisiert (welche Farbe haben Krawatte, Hemd und Anzug, wie ist Bein und Armhaltung, wo sind die Hände, wie ist die Gesichtsmimik….). Dabei stellt sich natürlich die Frage, welche Aussagekraft solche „Gesten“ tatsächlich haben. Tatsächlich entsteht hierdurch eine unnatürliche Gesprächsatmosphäre, in der jeder den anderen in der einen oder anderen, eher verdeckten Art belauert – oder zumindest befürchtet, belauert zu werden.

Natürlich muss sich der Bewerber bereits bei der Bewerbung für das Unternehmen oder zumindest für die Position interessieren. Natürlich muss er sich auf das Gespräch vorbereiten und die Antwort alleine „Ich brauch nen Job“ reicht eben nicht zur Begründung. Die betreffenden Fragen sollten jedoch so gestellt werden, dass sie dem Bewerber die Chance geben, sich tatsächlich im Allgemeinen und Besonderen zu erklären und nicht den Eindruck erwecken, man werde entweder ausgetrickst oder soll sich bereits jetzt in Lobhudeleien über das Unternehmen ergehen.

In der Regel steckt ein Bewerber viel Zeit und Mühe in eine Bewerbung, die im Optimalfall natürlich individuell auf die betreffende Ausschreibung verfasst ist. Darum kann man im mindesten einen respektvollen, verständnisvollen aber natürlich auch ehrlichen Umgang mit jedem Bewerber und jeder Bewerbung erwarten. 


Donnerstag, 20. November 2014

Ein neuer Start

Na Prima, da wollte ich mal ein Blog erstellen in dem ich meine Meinung zu diesem und jenem äussern kann und denn poste ich ins Nirvana, weil ich zu blöd bin den Blog richtig anzulegen. Wie dem auch sei, ich habe vor, auf - oder heisst es in ?- diesem Blog über aktuelle Themen zu schreiben oder über das, was mich gerade so aufregt oder beschäftigt. Themen sollen Politik und Gesellschaft sein oder eben was mir sonst so in den Sinn kommt. Ich hoffe auf Kommentare und Diskussionen, dabei bitte ich aber auf Sachlichkeit zu achten, da ich keine Lust habe, die Kommentare zu moderieren. Beleidigend und ausfallend darf nur ich werden. Ist ja immerhin mein Blog!

In diesem Sinne, Glück auf!